Geschichte des k.u.k.
Infanterie Regiment Nr. 73 "Württemberg"
Kurz nach dem Feldzug 1866 wurden auf den ehemaligen Schlachtfeldern in Böhmen durch österreichische und auch preußische Truppenteile, Vereine oder auch Privatpersonen, Ehrenmahle, Gedenksteine oder schlichte Kreuze zur Erinnerung an die Gefallenen errichtet.
Das Denkmal für die Gefallenen des Infanterie Regiments Nr. 73 wurde am 12. September 1867 auf dem Rahmberg in Eger eingeweiht. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, auch auf dem Schlachtfeld bei Lochow, wo das Regiment 1866 seine Feuertaufe erhielt ein entsprechendes Ehrenmal zu errichten. Bereits 1895 beschloss ein Exekutivkomitee eine Spendensammlung in Form eines Volksfestes zu initiieren, welches über 4.000 Kronen erbrachte. Allerdings stockte dann durch verschieden Umstände die Fortführung des Projektes. Im Juni 1907 erschien ein Artikel in der Egerer Zeitung:
"(...) Auf dem Schlachtfelde aber, wo schon fast jeder Truppenteil seinen dort ruhenden Kameraden ein Denkmal errichtet hat, wird ein solches für die 73er noch immer schmerzlich vermisst. Deshalb haben schon vor längerer Zeit sich Männer aus allen Kreisen der Bevölkerung (...) vereinigt, um die Errichtung eines würdigen Denkmales (...) auf dem Schlachtfeld bei Lochow (...)zu ermöglichen. (...)So kam man zum Beschlusse, das hiesige Denkmal auf das Schlachtfeld zu übertragen und dafür in Eger auf einem geeigneten Platze ein neues, in größeren Dimensionen und reicherer Ausführung geplantes Denkmal zu errichten."
Wenige Tage nach diesem Zeitungsartikel, fand ein weiteres erfolgreiches Volksfest statt und das gewählte Ehrenpräsidium, das zum Großteil aus Amtsträger der Stadtverwaltung bestand, beschloss weitere Spendenaufrufe und Sammlungen durchzuführen, die dann letztlich bis 1910 eine Summen von über 30.000 Kronen erbrachten.
Die Einreichung von Bauvorschlägen wurden mit Preisgeldern ausgeschrieben und der Egerer Bildhauer Adolf Mayerl erhielt den Zuschlag und den ersten Preis in Höhe von 750 Kronen.
Sein Entwurf sah ein 8,80m hohes und 6m breites Granitdenkmal vor, dass auf einem stufenförmigen Aufbau eine mächtige Idealfigur eines nackten Krieger darstellte, der rechts und links von Löwen flankiert wird. Auf einem Relief wurden 3 kämpfende österreichische Soldaten gezeigt und die angebrachten Bronzetafeln trugen die Namen der gefallenen Regimentsangehörigen.
Das alte Denkmal vom Rahmberg wurde im Juli 1912 mittels Eisenbahn nach Lochow gebracht und dort am 19. Juli 1912, in der Nähe des Denkmals des IR 42 beim Friedhof von Lochow, eingeweiht.
In Anwesenheit des Erzherzog Friedrich fand die offizielle Enthüllung des neuen Denkmals in Form eines großangelegten Volksfestes am 29. Juni 1912 statt. Als Standort wurde der Park vor dem Obertor in Eger gewählt, der allerdings wegen seiner nicht ganz zentralen Lage umstritten war. An der Einweihung nahmen neben Abordnungen von sächsischen und bayrischen Regimentern und die gesamte Garnison Eger auch über 2.500 Militärveteranen teil.
Über das Denkmal wurde in der Festansprache gesagt, dass es für alle Zeiten eine Zierde der alten Stauferstadt Eger bilden und es immerdar für Eger und das Egerland ein ehrendes Zeugnis ablegen wird.
Doch die politischen Zeiten änderten sich, alles kam anders. Das Denkmal überstand den Sturz der Habsburger Monarchie, die Zeit des tschechoslowakischen Staates, die nationalsozialistische Herrschaft und das Kriegsende. Am 11. Dezember 1945 beschloss die tschechoslowakische Bezirksverwaltungskommision die Beseitigung des Kriegerdenkmals einer monarchischen Vergangenheit. Im April 1946 wurde das Ehrenmal gesprengt und ca. 140 Tonnen Granitstein wurde in den städtischen Bauhof verbracht wo es im Laufe der Zeit verbaut wurde. Außer dem Fundament blieb nichts vom Regimentsdenkmal übrig.
Auf dem verblieben Grundfundament wurde 1947 ein Gedenkstein zu Ehren der Amerikanischen Einheiten, die Eger von der Nationalsozialistischen Diktatur befreiten, errichtet. Doch dieses Denkmal währte nicht lange, im Jahre 1951 wurde es als Denkmal der Klassenfeinde entfernt und stattdessen am Tag der sozialistischen Grenztruppen, am 17. Juli 1955, eine Steinfigur in Form eines Grenzsoldaten mit Wachhund aufgestellt.
Doch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus im Osten und die Öffnung zum Westen wurde die Steinfigur in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entfernt und danach an verschiedenen Polizeidienststellen in Eger aufgestellt. Heute steht die Figur im Klostergarten des Franziskanerkloster in Eger.
Auf den Fundamenten des Denkmals des IR 73, steht seit 1990 wieder ein Gedenkstein zu Ehren der US-Truppen.