Geschichte des k.u.k.

Infanterie Regiment Nr. 73 "Württemberg"

Herzlich Wilkommen

Familienforschung und Militär sind meist eng verbunden. Auch meine Vorfahren aus Böhmen dienten in der k.(u.)k. Armee und deshalb habe ich mich vor vielen Jahren diesem Thema zugewandt. In meinem Forschungsbereich im Egerland, war das k. (u.) k. Infanterie Regiment Nr. 73 das regional zuständige Regiment, deshalb möchte ich hier zum einen die Geschichte dieses Regimentes genauer darstellen und zum anderen einige grundsätzliche Dinge zur Armee der Österreichischen Monarchie erklären.

Zunächst werden auf den folgenden Seiten einige historisch Fakten zur Habsburger, späteren k.k. bzw. k.u.k. Armee dargestellt. Ein weiterer Teil ist dann dem Infanterie Regiment Nr. 73 (IR 73) von seiner Gründung 1860 bis zum Feldzug gegen Preussen 1866 gewidmet, wobei die Gefechte des IR 73 im Feldzug 1866 bei Jicin und Königgrätz den Schwerpunkt darstellen. Den Abschluss bildet dann der Teil von Beginn des 1. Weltkrieges 1914 bis zum Ende der Habsburger Monarchie und der Auflösung der k.u.k. Armee im Jahre 1918.

Dokumente und Unterlagen
Die Erforschung der Geschichte eines in Böhmen beheimateten Regiments wie der des Infanterie Regiments Nr. 73, konfrontiert den heutigen Forscher mit der Realität der politischen Entscheidungen in den meist kommunistischen Nachfolgestaaten der Donaumonarchie. Nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie (1918) hatte ein großer Teil des Archivgutes, das sich auf die Territorien der Nachfolgestaaten (Tschechoslowakei, Ungarn usw.) bezog, gemäß den Friedensbestimmungen von Saint-Germain (1919) entweder in den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie zu verbleiben oder war von der Republik Österreich an die Nachfolgestaaten abzugeben, wo sie leider zum Großteil in den 1970er Jahren vernichtet wurden. Im Militärarchiv in Prag befindet sich zum Beispiel leider nur noch eine sehr dünne Mappe mit einzelnen Blättern zum Infanterie Regiment Nr. 73. Doch glücklicherweise werden sowohl in Prag, als auch im Kriegsarchiv in Wien noch Unterlagen aus den einzelnen Feldzügen, bei dem das Regiment beteiligt war, aufbewahrt. Darüber hinaus finden sich im Wiener Kriegsarchiv noch Dokumente zum Regiment in den verschiedenen Nachlässen und dem Archiv der Kaiserlichen Militärkanzlei.

Quellen zum IR 73
Im Jahre 1902 erschien eine, von Hauptmann Robert Rostok verfasste erste gedruckte Regimentsgeschichte mit dem Titel: „Das k. und k. Infanterie-Regiment No. 73 im Feldzuge in Böhmen 1866“. Diese Veröffentlichung stellt in Verbindung mit den Feldzug-Akten 1866 im Kriegsarchiv in Wien eine wertvolle Quelle zur Erforschung der Geschichte des Regiments für die Zeit der Aufstellung bis zum Feldzug 1866 dar.
Eine weitere Quelle zur Geschichtserforschung ist das im Jahre 1912 erschienene Buch von Major Karl Ladek: „Geschichte des k. u. k. Infanterieregimentes Albrecht Herzog von Württemberg Nr. 73“
Beide Veröffentlichungen und die vorhanden Unterlagen in den Archiven in Prag und Wien, bilden im Wesentlichen die Grundlagen meiner Arbeit für den Zeitraum 1860 bis 1914.
Für die Darstellung der Regimentsgeschichte im Verlauf des 1. Weltkrieges bis zum Ende der Doppelmonarchie, diente mir das von Max Ritter von Hoen 1939 verfasste Monumentalwerk "Geschichte des ehemaligen Egerländer Infanterie-Regiments Nr.73".

Die von mir verwendete Schreibweise von Truppenbezeichnungen, Dienstgraden und militärischen Begriffen entspricht der im Österreichischen Militär zu der jeweiligen Zeit übliche Art. Für die Ortsnamen habe ich die damals übliche deutsche oder böhmische Bezeichnung übernommen.

Michael Kummer